Chronik

Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Dransfeld
 
ANNO 1882
 
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr !“
 
Dransfeld, im Jahr 1882. Es gab in dem Jahr eine überreiche Getreideernte, die nicht nur in den Scheunen und Stallungen untergebracht war, sondern auch auf Hausböden, in unbenutzten Stuben und auf Sälen in den Gastwirtschaften.
Der 6. Oktober 1882 war ein nasskalter Tag mit scharfem Ostwind. Einige Einwohner befanden sich außerhalb der Stadt auf den Feldern zum Kartoffelroden, als in der Frühstückspause plötzlich einer eine dicke Rauchfahne über der Stadt bemerkte. Indem er losrannte machte er auch die anderen auf den Rauch aufmerksam, die ihm eilends folgten.
Währenddessen wurde das Feuer auch in der Stadt bemerkt. In der Werkstatt des Stellmachermeisters brannte ein zunächst „nur“ mannshohes Feuer, das aber schnell von den Hobelspänen auf Tische und Bänke übersprang. „Es brennt, es brennt“, war um 10.21 Uhr in der Stadt zu hören. Wenige Zeit später schoss eine Feuersäule aus dem Dach der Werkstatt heraus. Gleich darauf rückten die städtischen Spritzen Nr. 2 und Nr. 3 an.
Die Feuersäule hatte sich bereits rasend schnell ausgebreitet, sie fraß sich von Haus zu Haus …
Die städtische Spritze Nr. 1 erschien gegen 11 Uhr, ebenfalls einige Löschmannschaften aus Varmissen. Um 11.30 Uhr griff die Bahnhofsspritze ein. Einige Häuser brannten nieder, da nicht genügend Kräfte vorhanden waren.
Um 13 Uhr kam Oberscheden, um 14 Uhr Varlosen und gegen 15 Uhr Ellershausen vor Göttingen mit je einer Spritze und Münden mit 3 Führern, ohne Löschmannschaften. Ebenfalls rückte kurze Zeit später die Göttinger Turner-Feuerwehr mit 2 Spritzen an. Um 16 Uhr erschienen unter Führung von 2 Offizieren 40 Mann des 2. Hessischen Infanterie-Regiments zu Göttingen, die gegen 22 Uhr um weitere 40 Mann aufgestockt wurden.
Als das Feuer endlich bekämpft war, bot sich ein Bild des Schreckens:
24 Wohn- und 63 Nebengebäude, Scheunen und Stallungen sind dem Feuer zum Opfer gefallen.
 
Am Abend des 6. Oktober 1882, als noch die Glut in den Trümmern leuchtete und der Rauch gen Himmel stieg, versammelten sich ca. 40 Bürger der Stadt Dransfeld vor einem eingeäscherten Wohnhaus in der mittleren Bachstraße. Sie beschlossen eine Freiwillige Feuerwehr, wie sie die Städte Göttingen und Münden schon hatten, zu gründen. Dies war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Dransfeld.
 
Der Gründungsgedanke:
„ … eine Einheit zu schaffen, die den Nächsten bei Bränden schützen und bei Notständen helfend eingreifen sollte.“
 
GOTT ZUR EHR, DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR !!!
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